Rollski- Saisonabschluss in Oederan
(zweimal Gold und einmal Silber zur Sachsenmeisterschaft)

Der PSV Zittau war zum Saisonende noch einmal mit seinem Rollskiteam unterwegs.
Die Sachsenmeisterschaften in Oederan standen auf unserem Programm.
Wir hatten uns die Sachsenmeisterschaften extra nochmal vorgemerkt, da es im Programm seit langem wieder einen Staffelwettkampf geben sollte. Staffeln haben ein ganz besonderes Flair. Die Motivation und die Vorfreude auf diesen Höhepunkt endeten aber in einem Chaos.
Der Reihe nach. Unser Schwerpunkt lag natürlich bei den Einzelrennen bei unseren gestandenen Rollskiläufern Franz, Levana und Anton. Nici, Lucas, Charlotte, Finni, Bruno und Marie sollten ihren Erfahrungsschatz erweitern. Wobei Marie zum ersten Mal bei einem Rollskirennen mit dabei war. Sie hatte den Part von Lotti in der Staffel übernommen. Danke noch mal dafür.
Wir hatten uns vorgenommen schon einen Tag eher in Oederan anzureisen, damit wir uns noch mal die Strecke anschauen konnten. Und das war gut so. Als wir im Gewerbegebiet von Oederan ankamen, erwartete uns nicht etwa ein flacher Rundkurs wie von mir angenommen, da ich im Internet schon ein bisschen recherchiert hatte. Nein, ein längerer Anstieg und eine knackige Abfahrt erwarteten uns. Bei trockener Straße war das natürlich für unsere drei Raser eine wahre Freude, die hohen Geschwindigkeiten zu genießen. Aber für unsere Kleinen war das erst mal der Hammer. Finn und Bruno konnten sich dann aber auch so langsam mit der Strecke anfreunden. Nur Charlotte hatte mächtig Respekt vor der langen Abfahrt. Mit ein paar Bremsversuchen unterwegs hatte aber auch sie einige Runden gemeistert.
Das war aber nur eine Seite der Medaille. Denn am Sonntag, dem Wettkampftag sollte es regnen. Und da sieht die Welt ganz anders aus auf den Rollern. Wenn die Straße glatt wird und die Roller keinen richtigen Gripp finden, wird es auch für den erfahrenen Läufer unangenehm. Und bei 30 km/h einen Sturz bauen, das ist nicht nur schmerzlich. Aber erst mal ging es dann zur Jugendherberge „Augustusburg“, wo wir auf unsere Nachhut warteten. Eigentlich sollten für uns dort irgendwelche Freikarten für die Erzgebirgswelten hinterlegt sein. Aber keiner wusste von etwas.
So ging es dann auch weiter. Eine Jugendherberge in einer alten Burg, das klang erst mal ganz gut. Die Burg war an sich auch recht gut hergerichtet. Aber die Jugendherberge hielt nicht das, was sie preislich versprach. Nach ominösen Zuschlägen zahlten wir fast 500.- Euro in dieser JH für die eine Nacht. Wir hatten noch ein Abendbrot für sechs Euro mit einem völlig überforderten Koch, der uns eine Kelle mit lauwarmen Nudeln und etwas warmem Curryketschup verabreichte. Eine Tasse aromafreier Tee war auch noch dabei. Das war einfach Nichts. Da sind wir andere Jugendherbergen gewöhnt. Noch einmal Frühstück für sechs Euro mit einem wieder völlig überforderten Koch, der uns erst 08:00 Uhr bedienen wollten, obwohl wir für 07:30 Uhr gebucht hatten. Das hätte unseren Wettkampfzeitplan aber ganz schön gesprengt. Na ja, Frühstück so null acht fünfzehn aus der DDR Schulküche. Nur, da kam es eben nur 90 Pfennig DDR Geld. Aber wie gesagt, wir kennen auch andere JH.
Hier kommen wir auf jeden Fall nicht mehr her.
Leichter Regen, 10 Grad und nasse Straßen, so fuhren wir Richtung Oederan. Als wir ankamen, hatten sich schon eine ganze Anzahl an Läufern eingefunden. Rollskiläufer und Langläufer aus verschiedenen Vereinen aus dem Erzgebirge waren angereist. Unter anderem Langläufer vom VSC Klingenthal mit werbeträchtiger Aufschrift und Läufer vom Sächsischen Skilanglaufteam. Na, da hatte sich ja ganz schön Konkurrenz eingefunden. Aber wir werden sehen. Rollski ist kein Langlaufen. Und freie Technik auch nicht gleich freie Technik. Das alles noch bei regennasser Straße. Da sind gute Nerven, Fahrfähigkeit, top Material und Kondition gefragt.
Zuerst wurde der Prolog über einen Kilometer gestartet.
Von uns ging Lucas Kunze als Erster auf die Kilometer Schleife. Luci war noch nicht wieder in seiner Bestform, da er die letzte Woche mit Fieber das Haus nicht verlassen durfte. Aber er war dabei und machte seine Sache schon wieder recht gut.
40 Sekunden dahinter ging Anton in das Rennen. Da hier die AK 10/11m in einer AK zusammengefasst wurden, war Anton der Alte und Luci der Junge. Anton jagte von Anfang an los und konnte den Prolog als Schnellster beenden. Heute wollte er es wissen. Die Gunst der Stunde nutzen, da die starken Dresdner heute nicht am Start waren. Damit war er der Gejagte im Verfolger. Aber es konnte keiner mehr an Anton aufschließen, so dass er heute zum ersten Mal als Sachsenmeister auf dem Podest stand. Bei den Mädchen in der AK 12/13 startete Levana als Alte auch gleich als Erste von 13 Läuferinnen. Nicole Voigt ging als Achte auf die Strecke. Levana machte ein beherztes Rennen und kam als Zweite hinter der Klingenthalerin Laura Petzold in das Ziel. Mit nur vier Sekunden Rückstand wird sie dann in die Verfolgung gehen. Nici beendete den Prolog als Siebente. Im Verfolger startete die Klingenthalerin unwahrscheinlich stark, so dass der der Vorsprung nach der ersten Runde erheblich größer war. Aber Levana hielt dagegen. Sie rollte sich jetzt von Runde zu Runde an die Führende heran, um sie dann in der letzten Runde am Anstieg zu attackieren und zu überholen. Damit lief auch Levana deutlich als Sachsenmeisterin über die Ziellinie. Nicole wurde Achte in ihrer AK. Da werden wir im nächsten Jahr wieder etwas mehr tun. Denn auch Nicole war schon mal ganz vorn.
Jetzt war Franz an der Reihe. 11 Starter hatten sich in die Meldeliste der AK 14/15m eingetragen. Auch hier war Franz ein Junger in der AK. Die Moral war gut, aber der Roller hatte nicht den Gripp, den Franz gerne braucht, um seinen Stil zu laufen. Aber den anderen Jungen ging das ebenso. Der Prolog lief eigentlich ganz gut. Franz kam als Vierter in das Ziel. Mit 2 Sekunden Rückstand auf Platz 3 und 5 Sekunden Rückstand auf Platz 2, war doch hier noch alles offen.
Und so gestaltete er auch sein Rennen. Zwei Kilometern nach seinem Start konnte er den vor ihm liegenden Drittplatzierten einholen. Dann ging es an die Verfolgung von Platz 2. Es gelang ihm auch sich näher und näher an ihn heranzuschieben. Doch eine kleine Unachtsamkeit, ein wegrutschen mit einem kleinen Sturz machte den Anschluss nicht mehr möglich. Damit wurde Franz Dritter in der Cup Wertung, gewann aber Silber und damit den Vizesachsenmeistertitel 2017.
Nun hatte nur noch Marie ihr Rennen vor sich. Nach dem Prolog beendete Marie ihr Rennen auf Platz 6. Beim Verfolger konnte sie noch einen Platz gut machen und wurde am Ende Fünfte. Gratulation an alle!

In der Zwischenzeit zwischen Prolog und Verfolger hatten die kleinsten Altersklassen ihren Auftritt im Inlinerparcours. Es wurden zweimal 400m mit Hindernissen durchlaufen, wobei die schnellste Laufzeit in die Wertung ging.
Finn Luca Pihan hatte als Jüngster einen kleinen Bonus. Er startete als Einziger in seiner AK und musste demzufolge auch gewinnen. Bruno Völkel musste sich schon ganz schön zur Wehr setzen um seinen Kontrahenten hinter sich zu lassen. Aber mit einem zweiten sehr guten Lauf gewann er den Parcours. Charlotte Richter hatte es
in ihrem zahlenmäßig starken Starterfeld nicht leicht, ganz vorne mitzumischen. Aber auch sie legte einen sehr guten zweiten Lauf hin und verfehlte damit die Bronzemedaille der Kreis Kinder- und Jugendspiele um winzige zwei Sekunden. Da hat sie sich aber geärgert.
Kurz danach war der Start für die Staffelrennen. Es starteten in einer Staffel fünf Aktive, alle über einen Kilometer. Dabei mussten alle AK der Kinder und Jugend bis AK 20 besetzt sein. Es mussten in jeder Staffel entweder zwei Mädchen oder zwei Jungen sein. Und man konnte sich aus einem fremden Verein noch einen Läufer ausborgen. Der PSV konnte zwei Mannschaften an den Start schicken. Wir waren alle guter Hoffnung und die Stimmung für solch eine Staffel war sehr gut. Der Massenstart verlief ohne Komplikationen. Fünf Staffeln hatten sich auf den Weg gemacht. Unsere Staffel PSV II ging mit Bruno und großem Vorsprung in Führung. Staffel PSV I konnte in der nächsten Runde mit Anton aufschließen und in Führung gehen. So konnte die Staffel PSV Zittau I gewinnen und die Staffel PSV Zittau II wurde nach der SG Klotzsche, Dritter. Das war ein herrlicher Erfolg. Doch leider war die Siegerehrung dann ein totaler Reinfall. Immerhin hatten wir für die Staffeln 30.- Euro Startgebühren gezahlt. Aber es gab nichts. Keine Urkunde, keine Medaille, keinen Händedruck. Was war da nur los???
Dazu den „Offenen Brief“
Ein langes Wochenende mit viele neuen Erfahrungen. Auch Bitteren, wie im wahren Leben.

V.H.                                                                                       September, 2017

Bilder

Polizeisportverein Zittau e.V. Abteilung Ski